Am
Donnerstag, den 20. April, ungefähr um 14:45 h endete meine
Triathlonsaison 2017 inklusive der gesamten Jahresvorbereitung auf
der Deichstraße, zwischen den Trümmern meines Zeitfahrrades und den
Resten meiner Frontzähne.
Was
war passiert?
Ich
bin mit 35 Kilometer pro Stunde im Auflieger ungebremst auf einen
stehenden Transporter aufgefahren.
Klingt
erstmal schräg. Wie blöd kann man sein? Dachte ich auch – vorher.
Aber
wie konnte es bloß dazu kommen?
Da
ich vor und während des Aufpralls zwar leider körperlich anwesend
war, aber mein Bewusstsein es gnädigerweise vorgezogen hat, die
entscheidenden Minuten an einem anderen, besseren Ort zu verbringen,
kann ich darüber nur spekulieren.
Schon
zu Beginn der Fahrt habe ich ein sehr entspanntes Gefühl.
Das
Wetter ist schön, ich bin gut in Form.
Die
Straße ist eben, fast leer.
Ich
rolle ohne große Anstrengung, fast meditativ dahin.
Und
obwohl ich mich nicht erinnern kann, vermute ich genau hier den
Auslöser.
Entweder
habe ich das Fahrzeug gegen die Sonne tatsächlich nicht gesehen,
nicht rechtzeitig aufgeblickt, dachte das Auto fährt oder habe
einfach gar nichts gedacht, sondern einfach vor mich hingeträumt.
Das
ist auf einem Fahrrad, in dem Tempo, ohne Knautschzone und
Abstandswarner, definitiv keine gute Idee.
An
meinem Rad oder an meinem Körper gab es jedenfalls keinerlei
Hinweise auf irgendwelche Brems - oder Ausweichversuche.
Laut
Aussagen einiger Ärzte hat mir aber gerade das Unterlassen jeglicher
Gegenwehr wohl einen guten Teil meiner Gesundheit, vielleicht auch
das Leben gerettet.
Wer
weiß was passiert wäre, hätte ich mich kurz davor noch zur Seite
gedreht oder gar den Kopf hoch genommen!
Nun,
wie auch immer, im Ergebnis fand ich mich jedenfalls in eingangs
beschriebener Situation wieder.
Ich
versuche mich aufzurichten, erkenne neben mir das buchstäblich
auseinander gerissene Rad und betrachtete benommen das Blut, das aus
meinem Mund auf die Straße tropft.
Das
wars´ mit dem Training für heute, denke ich – dann bin ich wieder
weg.
Als
ich erneut zu Bewusstsein komme, liege ich im Rettungswagen und
versuche verzweifelt mich zu orientieren und das Ausmaß der Schäden
zu eruieren.
Ich
werde nach meinem Namen gefragt, meiner Adresse, meinem Partner.
Ich
schaffe es zu vermitteln wo mein Handy ist, bekomme mit, dass ein
Sanitäter mit Jan telefoniert, aber zu meinem Erschrecken kann ich
mich nicht erinnern welchen Tag wir haben, nicht einmal welchen
Monat.
Wann ich losgefahren bin? Keine Ahnung.
Allerdings
realisiere ich allmählich das dieser Unfall wohl nicht nach einigen
Tagen Ruhe und ein paar Ibuprofen ausgestanden sein wird.
Immerhin
spüre ich alles, was aber auch bedeutet, dass mir so ziemlich alles
weh tut – so viel dazu dass man nach so einem Schock keine
Schmerzen hat.
Sorgen
macht mir, das ich meinen Kopf überhaupt nicht anheben kann, ich
versuche es mehrmals und gerate allmählich in Panik.
Dann
der trockene Kommentar des Sanitäters – Sie können den Kopf nicht
heben, Sie sind festgeschnallt.
Wenn
es mir nicht so elend ginge könnte ich ja fast lachen.
Stattdessen
vertagt sich mein Bewusstsein wieder auf später.
Mein armes Pearl - bis auf den abgerissenen Vorbau und das demolierte Vorderrad fast unversehrt |
Hier nochmal im Detail Der Helm der mir das Leben gerettet hat. Man beachte wie stark das gesamte Styropor gestaucht ist (rot markiert) |
Wie es weiter geht? Hier geht es zur Fortsetzung
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